Masha Frenkel | Somatische Bewegungsschule

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Füsse und Mathematik (April 2018)

Ich lande immer wieder bei Thema Füße und habe heute einen theoretischen und einen praktischen Teil für Euch.
Ich habe da immer wieder Probleme mit dem linken Fuß, zum einen weil dieser immer noch dazu neigt, das andere Bein zu entlasten, auch wenn die Ischiasprobleme schon mehr als 3 Jahre zurück liegen. Das ZNS hat es noch nicht ganz kapiert. Und zum anderen, weil ich hier wieder volle bewusste Wahrnehmung habe, was relativ neu ist und immer noch interessante Sachen ans Licht bringt. Wie zum Beispiel Schmerzen beim ersten Schritt am Morgen 

Zur Theorie:  Ich habe neulich lange stehen müssen und habe zunehmend gemerkt, wie mein linker Fuß darauf reagierte. Erst schmerzte die Haut, als hätte ich sie verbrannt, dann ging es tiefer und wurde kribbelig. Da ging ich doch endlich in mich und stellte verwundert fest, dass ich diesen Fuß im Stehen deutlich mehr belaste, als den anderen. Bisschen Mathe dazu, um Euch zu zeigen, was dabei da ablaufen könnte.

Nehmen wir an, man wiegt 80 kg. Das bedeutet, dass bei jedem (dynamischen) Schritt jeder Fuß 80 kg (er)tragen muss. Da hier die Muskeln gut im Fluss sind, klappt das wunderbar. Sind die Muskeln aber verspannt, HAHA, dann tun die Füße irgendwann weh, nicht gut, gar nicht gut. Im Stehen aber (statisch) braucht man richtig entspannte Plantarmuskeln, denn sonst tut es schon bald weh. Und, hier kommt endlich meine geliebte Mathe :), bei 50:50-Belastung kommen jeweils 40 kg pro Fuß. Wenn ich jetzt ein Bein mehr belaste als das andere, dann mehr. Sagen wir 60:20 kg. 20 kg zusätzlich auf Dauer der vielen Jahre ist kein Zuckerschlecken. Das überfordert auf Dauer, man geht verspannt ins Bett, man steht verspannt auf, die Füße danken dann mit morgendlichen Schmerzen. Ein Aha-Effekt. Nun bewege ich meine Füße abends 3-5 Minuten bewusst, somatisch, leicht. Und massiere ab und zu relativ kräftig die Knochen, vor allem das Fersenbein. Da, wo es weh tut, wird tagsüber automatisch nicht belastet, was zu Problemen der Körperhaltung und kompensatorischen Anspannungen führt.

Praxis. Ich gehe immer wieder bewusst. Ich weiß, wie man das machen soll, ich kontrolliere mich ab und zu und stelle immer wieder fest, wie schwierig das doch ist, die Theorie in die Praxis umzusetzen, vor allem das mit dem „Zehen in den Boden, erst dann hebt sich die Ferse“. Nun habe ich meine Vorgehensweise etwas vereinfacht und erziele bessere bleibende Effekte.


1. Füße sind in die Bewegungsrichtung ausgerichtet. Nicht nach Außen und nicht nach Innen. Besser auch für die Knie :). Denn je nach Abweichung wir nicht der Quadrizeps arbeiten, sondern Adduktor oder Abduktor, was diese dann verspannt. Läuft man mit den Füßen nach Außen, überlastet man die Adduktoren, also die Oberschenkel innen. Das schwächt den Beckenboden, was wiederum zur Reizblase führen könnte…

2. Bei jedem Schritt achte ich nur auf eine Sache – und das bringt automatisch alles andere mit sich – der Vektor der Bewegung erfolgt vom Sprungbein zum Punkt zwischen dem großen (dem ersten) und dem zweiten Zeh. Fertig. Vom Sprunggelenk geradeaus zu diesem Punkt. Alles andere passiert automatisch richtig.
Die Zehen gehen in den Boden – wenn der große das macht, aktiviert er die Längswölbung
Wenn der zweite Zeh den Druck in den Boden gibt, machen das auch der 3. und der 4. Steht die ganze Fußsohle auf dem Boden, ist der 5. Zeh auch korrekt. 

Geht der erste in den Boden und der Fuß schaut nach vorne, gibt das keine Chance dem Hallux Valgus. Bzw. erhält man eine reelle Chance, dass er sich wieder zurück bildet
Gehen die Zehen in den Boden, kommt die Wadenmuskulatur von alleine und die Ferse hebt sich.
Alles, wirklich alles, klappt mit diesen 2 Punkten von alleine physiologisch korrekt.
Füsse gerade und Bewegungsvektor nach vorne. TADA!!!

Versucht es mal  

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