Masha Frenkel | Somatische Bewegungsschule

Hai

Bruxismus – Teil 2 – was ist es wirklich

Ich hatte immer schon angespannte Muskeln rund ums Schulterblatt. Schön angespannt in Ruhe und sowieso in der Bewegung. Früher war dieser Bereich betonhart, nach 5 Jahren bewusster Bewegung – nur noch aufs beharrliche Abtasten zu finden. Hautfalte dort tat weh. Wenn ich mich auf den Rücken legte, spürte ich zwischen dem Schulterblatt und dem Becken gewisse Anspannung. Und nie wurde es besser. Bis zu einem gewissen Tag.

Ich folgte der Idee meines Lehrers, dass so wie wir jetzt die Arme benutzen und so wie wir sie im Prozess der Gehirnentwicklung in unserer Babyzeit benutzt haben sind 2 absolut unterschiedliche Sachen. Früher baute das Baby seine Beweglichkeit und Kraft vom Zentrum in die Peripherie aus, seine ganze Entwicklung ging so – vom Rücken über die Seite auf den Bauch als erste Entdeckung der Welt um ihn herum. Heute machen wir viel mehr mit den Händen und beklagen das verspannte Zentrum. Das klang sehr interessant für mich, denn das war logisch.

Ich schaute mir, wie ich das anders machen kann und brachte meinem Gehirn diese Art und Weise so nach und nach bei – die Bewegung startet beim Schulterblatt und dieses wird als Stütze und als Drehpunkt der Bewegung benutzt. Dann verschiebt sich alles Richtung Oberarm, Ellenbogen, Unterarm und auf jeder Etappe geschieht das Gleiche. Und erst am Ende kommt doch im Vergleich zum Schulterblatt viel schwächere Hand ins Spiel.

Mein Körper nahm das absolut dankbar entgegen und baute sich über Nacht um. Mein Schulterblatt verlor alle Spannungen. Alle. Warum? Weil durch die für den Körper natürliche Reihenfolge der Kraftübertragung mein Gehirn nicht mehr diese zusätzliche Schulterblattstabilisation brauchte. So einfach. Der Körper hat die ganze Zeit versucht, mein Schulterblatt zu stabilisieren, weil ich meine Ursprungsskills (biodynamische Reihenfolge der Kraftübertragung) vergessen hatte. 

und dann verstand ich auch Probleme des instabilen Beckens und des Bruxismus.

Also Bruxismus. Wenn wir schlafen, entspannt sich unsere Muskulatur, der Unterkiefer entgleitet der Gehirnkontrolle, er verlässt die Okklusion, schlimmer noch in der Seitenlage verlässt er das Gelenk (verschiebt sich seitlich). Der Körper kann und muss das verhindern – also erhöht er hier die Spannung, um ja den Unterkiefer physiologisch zurück zu halten. Nach 8 Stunden Nacht“ruhe“ wacht man gerädert und verspannt auf. Alles tut weh, Kiefern haben gearbeitet. Alle Gelenke im Körper tragen diese Spannung mit – vor allem zu spüren bei den Hüftgelenken – diese bescheren dann meistens eine Rückensteifigkeit. Ihr kennt das, die die das lesen.

Meines Erachtens ist der Bruxismus keine Pathologie, keine Krankheit, keine Sache, die man auf Teufel komm raus behandeln muss. Sondern eine normale Reaktion des Körpers auf etwas andere. Auf eine gewissen Instabilität. Wie im Falle des Schulterblatts oder des Beckens.

Der Unterkiefer wäre in seiner Beweglichkeit automatisch beschränkt, hätten wir bereits auch tagsüber die Gewohnheit, unsere Zunge in Ruhe am Gaumen zu halten. Stichwort Mewing. Zunge gehört nach oben – in Ruhe, beim Schlucken und beim Schlafen. Babies machen das automatisch, übrigens. Die meistens von uns – nicht mehr. 

Was ist also die Ursache – der Körper schützt sich selbst vor eigener Dummheit.

Was ist also die Lösung – man muss eigentlich nur das zu grosse Ausweichen im Schlaf verhindern – hier hilft wunderbar das Mouth taping, das auch noch 1000 andere Vorteile mit sich bringt. Tagsüber lernen wir das Mewing. Das kann man googeln, man kann auch mir Feedback geben, dass ich das filme.

Bleibt bewusst

Mouth taping

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