Masha Frenkel | Somatische Bewegungsschule

Brennnesseln

Histamin

Ich werde immer wieder gefragt, wie ich meine Probleme mit dem zeitweise zu hohen Histamin denn natürlich behandele. 

Histamin ist ein Botenstoff – sowohl fürs Immunsystem als auch fürs Gehirn. Es ist ein Hormon und ein Neurotransmitter. Ohne Histamin würden wir nicht leben können, mit zu viel Histamin ist das Leben auch nicht viel Wert. Viele nennen diesen Zustand von too much eine Histaminintoleranz, ich bevorzuge einen anderen, in meinen Augen zutreffenderen Namen – die Histaminabbaustörung.



Histamin kann ansteigen, eine Weile hoch sein und muss dann durch bestimmte Enzyme abgebaut werden 
– DAO im Dünndarm 
– HNMT im Rest des Körpers (Gehirn, Haut, Gewebe, Leber, Bronchien, Dickdarm, Eierstöcke, Prostata, Rückenmark, Milz, Luftröhre). 

Bei den Normalos ist dieses „eine Weile noch hoch sein“ maximal 20 min lang. Bei mir – bis zu 72 Stunden. Lange lange Zeit wusste ich gar nicht, was mich denn so schlaucht – in dem Fall kann dieses Too much auch deutlich länger als 3 Tage dauern, wenn man nämlich das Histamin immer wieder ernährt.

Symptome von zu viel Histamin kann jeder googeln, ihr werdet überrascht sein, was alles geht. ich erwähne nur meine eigene:
Bauchschmerzen – DAO (hierher kommen auch Gase, Durchfall etc)
Herzrhythmusstörungen
Unruhe
Schwindel, Tunnelblick, Unwirklichkeitsgefühl, Brain Fog, Kopfschmerzen,
Urtikaria, juckende Ausschläge, Rötungen, die bestialisch jucken
Schlafprobleme
Verspannungen (morgens steif wie ein Brett)
Gewichtszunahme
Gesichtsödeme
PMS
Asthma

Das Histamin im Gehirn

Histamin besetzt die H3-Rezeptoren anderer Neurotransmitter im Gehirn, verdrängt diese und wir erleiden Mangelzustände , vor allem spürbar bei Serotonin, GABA, Noradrenalin, Dopamin.

Mögliche Ursachen des zu hohen Histamins:

chronische Infektionen, auch Paradontitis (diese Bakterien produzieren Histidin, den Histamin-Precursor)
toxische Belastungen
Bakteiren, die das Histamin produzieren
Lebensmittelintoleranzen
STRESS
Allergien
Alkohol (blockiert die histaminabbauende Enzyme)
Mängel

Das hier sind die mir bekannte Cofaktoren des Histaminabbaus.

Wasser (Histamin wird rausgepinkelt) 

Schlaf

Zeolith, Bentonit, Aktivkohle als Ausleiter

DAO wird im Dünndarm produziert und die Darmgesundheit ist hier nun mal schon wieder von Vorteil. Dennoch hat dieses Enzym auch seine CoFaktoren, die wir ihm geben können, da sie so oder so essenziell sind: B6, Kupfer, Mangan, Zink, Vitamin C

HNMT braucht Methionin und B12 (daraus wird SAMe, S-Adenosyl-Methionin, eine körpereigene Substanz und ein Hauptteil der Methylierung), CoEnzym Q10, ausserdem Zink, Selen, Vitamin E, Omega 3, Magnesium

Wie kann man das alles unter einen Hut bringen, wenn man sich nicht bereits selbstverantwortlich um sich kümmert – ist Two-per-day von Life Extension in meinen Augen eine gute Lösung. Plus dann noch Kupfer, Q10 und Methionin (letzteres falls man nicht täglich Fleisch isst)

Was sollte sonst noch gut gefüllt sein – Vitamin D, Jod, Vitamin A, Eisen, Biotin

Wenn es dir bekannt ist, dass du Methylformen der Vitamine gut verträgst, dann kann man helfende Eingriffe in die Methylierung unternehmen – Betain (Trimethylglycin) und Cholin sind Methylgruppenspender und helfen dem Körper im Prozess der SAMe-Synthese. Zusätzlich habe ich noch L-Creatin genommen, um mehr SAMe für den Histaminabbau zu haben (70% des körpereigenen Histamins geht im Körper für die Creatinsynthese)

Was mache ich in der Not:

1. wenn ich nicht weiss, was in meinem Essen drin ist – nehme ich 1 Kapsel Nierenextrakt (enthält DAO)

2. zur Not fürs nach dem Essen habe ich immer SAMe daheim. SAMe senkt sehr schnell Histamin im Körper – für Erwachsene 400 mg, für Kinder 200 mg.
SAMe ist teuer, dafür aber eine echte Waffe.

Was wäre der klassischer Weg im Kampf gegen zu hohe Histamin und warum ich diesen Weg nicht gehe

1. Antihistaminikum nehmen

der Name ist irreführend – diese Medikamente senken nicht Histamin, sie blockieren bloss die Histaminrezeptoren, was dazu führt, dass das freie Histamin im Körper schwimmt. Freier Histamin 
ist hochaktiv
führt zum Krampf der glatten Muskeln (Bronchien, Herz etc)
weitet die Kapillare, senkt den arterielle Druck
führt zum Stau des Bluts und erhöht die Durchlässigkeit in den Kapillaren
ruft Ödeme in den umgebenden Geweben und Blutverdickung hervor

Ein mal sah ich ein Interview mit einer Frauenärztin, die sagte, dass Frauen, die täglich Antihistaminika nehmen, nicht schwanger werden.

2. Eliminationsdiät

das schwächt die Enzyme, die einfach immer weniger produziert werden und wenn man dann bei Reis und Kartoffeln gelandet ist, ist es sehr schwer wieder die Palette der verträglichen Lebensmitteln zu erweitern

Ich unterstütze lieber meine körpereigene Prozesse 

Diagnostik

Laut Kyra Kauffmann steht folgendes zur Verfügung – ich habe nie was messen lassen
Histamin im Plasma
Histamin im Stuhl
Methylhistamin im Urin
DAO
Totale Histaminabbaukapazität (für DAO und HNMT)


Ich hoffe, es hilt Euch. Freue mich über Eure Ergänzungen bzw Korrekturen. Danke 

Quellen: hier und da und sehr viel bei Kyra Kauffmann 


P.S.:

Meine Quellen für Nierenextrakt und SAMe. Inklusive Promocode (damit profitieren wir beide, du und ich)

Ich kaufe beides in den USA und garantiere hier nicht für keine Zollprobleme, also auf eigene Verantwortung einkaufen:

Ich kaufe beides bei pipingrock. Schaut dort rein. 

Niere: Kidney glandular
SAMe heisst genau so und gibt es als 200 oder 400 mg, oft in den Rabattaktionen

Promocode: CVD674

8 Kommentare zu „Histamin“

  1. Hallo Frau Fenkel,

    Heute ist meine Lieferung von PipingRock gekommen. Vielen Dank für Ihre Infos.
    Haben Sie noch einen Tipp für die Einnahme?
    Nierenextrakt auch 15min vor dem Essen einnehmen (wie bei DAOsin)?
    Viele Grüße Katrin Flindt

  2. Hi,
    Bei mir ist Vitamin C der große Helfer, durchaus auch mehrere Gramm am Tag: Vitamin C und Histamin gehen eine direkte chemische Reaktion ein und vernichten sich dabei gegenseitig.
    (was bei jedem mit Histaminproblemen einen höheren Bedarf an Vitamin C induziert: Ein hoher Histaminspiegel kann gleich gesetzt werden mit einem niedrigen Blutspiegel an Vit C, was nicht unbedingt gesund ist.)
    Viele Grüße,
    Juliane

  3. Hallo Masha,
    ich bin immer skeptisch bei den Multivitamin-Mitteln, da sich bestimmte Stoffe ja durchaus gegenseitig in der Aufnahme behindern. Wie sieht das bei dem von Dir empfohlenen Mittel aus? Viele Grüße!

  4. Hallo Masha,
    Bin eben auf deinen Artikel über das Histamin gestossen und habe mich gefragt ob starke Mensschmerzen evtl. auch auf die überaktiven Mastzellen zurückzuführen sein könnten (Endometriose steht auch im Raum) Habe mir gerade überlegt ob da Desloratadin evtl. auch helfen könnte während der Tage!?

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